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"Dankbarkeit" — was geschieht mit deinem Geist?

Was fühlst du, wenn du dieses Wort liest? Vielleicht treten Erinnerungen hervor, als deine Eltern oder dein Lehrer dir Vorhaltungen gemacht haben … nach dem Motto: „sei dankbar, dass du zu Essen hast, sei dankbar, dass du zur Schule darfst, sei dankbar, dass du ein Dach über dem Kopf hast“ etc. Ich kann mir vorstellen, dass die Erinnerungen an diese Dankbarkeits-Befehle, bei dir aktuell kein angenehmes Gefühl kreieren?

Und doch möchte ich dieses Thema aufgreifen.

Mit Dankbarkeit kannst du dein Gehirn und deine Gefühlswelt positiv beeinflussen.

Wenn du dich äusserst, über etwas worüber du dankbar bist, kann dies die Bildung von Hormonen fördern. Vordergründig sind hier die Hormone Serotonin und Dopamin gemeint, welche viel mit unserem Fühlen und unserer psychischen Befindlichkeit zu tun haben. Ich bin mir bewu sst, dass das ganze Hormonthema viel komplexer ist. Denn kein Hormon hat eine Einzelwirkung. Und doch hilft es uns zu verstehen, wie sehr unser Denken und Fühlen uns auf einer körperlichen Ebene beeinflussen können. Für mich sind Körper und Geist untrennbar … solange wir in diesem Körper leben dürfen.

Noch besser, als sich nur mündlich zu äussern, worüber du dankbar bist, ist das schriftliche Festhalten. Wenn wir die Wirkung von innen zu Aussen anschauen, beginnen wir zuerst mit den eigenen Gedanken, welche zur mündlichen Äusserung führen und zuletzt zur Tat, zum Aufschreiben. So wird geistiges in die Materie geführt.

Falls du dich nicht gut fühlst, die Dinge möglicherweise stagnieren und du keine Lösung für ein Problem findest, beginne ein Dankbarkeitstagebuch zu schreiben. Lege ein Stift und ein Notizbuch neben dein Bett. Bevor du einschläfst, schreibe jeweils eine Seite voll, mit all den Dingen, für die du an diesem Tag dankbar bist. Diese Erlebnisse und Wahrnehmungen können sehr vielfältig und alltäglicher Natur sein. Es muss nicht nur das Grandiose sein. Vielleicht hat dich beim Einkaufen eine Person angelächelt, du hattest ein tolles Gespräch mit deinem Kind, die Arbeit hat Spass gemacht, der Spaziergang mit deinem Hund war heute speziell unterhaltsam — was auch immer du erlebt und beobachtet hast — schreib auf, dass du dankbar dafür bist. Du wirst sehen, mit jedem Tag fällt dir mehr auf wofür du dankbar sein kannst und du kannst es intensiver fühlen. Auch an Tagen, wo es gar nicht rund für dich gelaufen ist, findest du garantiert Dinge, die das Gefühl der Dankbarkeit erzeugen können.

Während deinem Schlaf wirken sich die Dankbarkeitsgefühle positiv auf deine Gefühlswelt aus.

Nebst der Erklärung der biochemischen Vorgänge im Körper, beschreibt der Buddhismus den Vorgang auf eine einfache Weise. Mit dem Aufschreiben des Erlebten, worüber du dankbar bist, kannst du positive Eindrücke in deinen Geist pflanzen. Und dieses Mehr an positiven Eindrücken nimmt irgendwann mehr Platz ein, als all die mühsamen, ängstlichen und schwierigen Gedanken. Deine Gefühlswelt verändert sich zu einer be-ja-enden Lebensweise und du findest wo nötig Lösungen für deinen Weg.
Auch wenn wir hier von Problemen und anstrengenden Lebensphasen ausgegangen sind, ist diese Technik in jeder Lebensphase anwendbar. Es ist immer der richtige Zeitpunkt, den Geist mit positiven Eindrücken zu „befüllen“.

Probier es aus. Es wirkt.

Mit liebem Gruss Ute