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Besitzen wir wirklich etwas?

Immer öfter fällt mir auf, dass unsere Wortwahl, mit etwas besitzen, zu tun hat. Wir erzählen von unseren Kindern, unseren Haustieren, unserem Partner, unserem Haus, unserem Auto, unserer Arbeitsstelle etc.

Wenn ich darüber nachdenke, dann komme ich zu dem Schluss, dass wir nichts besitzen. Alles was uns in diesem Erdenleben im Aussen begegnet ist eine Leihgabe.        Nichts Äusseres ist für immer bei uns. Alle Dinge im Aussen sind zusammengesetzt und von Bedingungen abhängig. Und genau so lösen sie sich wieder auf. Wir sind immer wieder gefordert, Dinge und Menschen loszulassen. Und solange wir glauben, dass uns diese Dinge und Menschen gehören, leiden wir. Wir leiden in dem Moment, wo sich eines der zusammengesetzten Dinge auflöst und uns nicht mehr zur Verfügung steht.

Im Buddhismus spricht man von Anhaftung, als eine der Ursachen des Leides.

Auch ich fühle, dass dieses Loslassen nicht so einfach ist und wir bei Verlust leiden. Wenn wir aber erkennen, dass im Aussen nichts beständig ist, können wir bewusster und achtsamer damit umgehen.

In den letzten Jahren ist mir dies immer mehr bewusst geworden. Ich versuche mein Leben hier auf diesem wundervollen Planteten als Leihgabe zu sehen. Dadurch verändert sich der Umgang mit meinen Mitmenschen und den materiellen Dingen, welche mich umgeben. Da nichts wirklich in meinem Besitz ist, kann ich es auch nicht verlieren. Ich versuche dankbar zu sein für die Zeit die ich hier verbringen kann. Es fällt mir damit leichter Veränderungen im Leben anzunehmen und grosszügiger mit Menschen umzugehen. Wenn ich nicht davon ausgehe, dass Lebewesen in meinem Besitz sind, bietet sich in den Beziehungen mehr Freiheit an.

Vielleicht stellt ihr euch die Frage ob es etwas gibt wo beständig ist? Ich denke, dass ist abhängig von eurem Glauben. In Religionen und Philosophien wird vom Geist und der Seele gesprochen. Ein Energie-Prinzip welches frei von Körper ist. Da der Geist oder die Seele nicht zusammengesetzt sind, können sie sich auch nicht auflösen. Sie sind während der Zeit der Leihgabe mit unserem Körper verbunden. Sie beleben alles Materielle und lösen sich bei deren Zerfall davon.

Wieder einmal möchte ich betonen, dass meine Texte philosophische Spielereien sind. Ich habe keinen Anspruch auf Wahrheit und Absolutheit. Ich wünsche mir, dass ich euch mit meinen Gedanken zum Nachdenken inspirieren kann.

Mit liebem Gruss
Ute